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© Rosi Thiem, NN Gerhard Richter, der Vorbeter in der Siegritzberger Kapelle organisiert das Kapellenfest, dass einen Teil der Kosten decken soll

Siegritzberg - Gepflegt und einladend frisch wirkt der Innenraum der Dorfkapelle, als sich die schwere Tür öffnet. „Ja, da hat sich jetzt einiges getan“, sagt Gerhard Richter lächelnd und zeigt auf den Altarraum und die maßgeschneiderten Fenster, die teilweise neu verglast worden sind.

Frische Blumen duften durch den historischen Raum aus dem Jahr 1911, die seit Jahren von Dagmar Düngfelder immer wieder neu arrangiert werden. „Hier im Chorraum befindet sich ein neu verlegter Teppich. An den Wänden wurden heuer die schadhaften Stellen ausgebessert und mit heller Farbe versehen“, fährt er weiter fort.

„Die Kosten für den neuen Belag, sowie die Putz- und Malerarbeiten wurden von dem Siegritzberger Georg Distler erledigt und gespendet“, sagt er dankbar. Aufwände gab es allerdings genug, obwohl die Kapelle ständig gewartet und gepflegt wird. Der Zahn der Zeit nagt immer wieder auch an dieser stark frequentierten Kapelle.

„Unsere Empore musste auch wieder gegen den Holzwurm behandelt werden. Das haben wir alle Jahre mal wieder, denn der Holzwurm gibt keine Ruhe und kommt immer wieder“, bedauert Gerhard Richter.

Der größte Posten war das neue Läutwerk, das nun am Sonntag, 24. Juli, durch den Pfarrer Herbert Hautmann um 14 Uhr bei einem Gottesdienst geweiht wird. „Das alte Läutwerk war vollständig defekt und brachte keinen vernünftigen Ton mehr von sich. Der Fachbetrieb Bayreuther Turmuhren hat uns das neue Geläut im April eingebaut. Das alte, mechanische Läutwerk aus dem Jahr 1993, das ja im Dachboden eingebaut war, funktionierte durch die Hitze nicht mehr und zu diesem Modell gab es keine Ersatzteile mehr“, zeigt der 63-Jährige auf. „Im Sommer ist es da oben zu warm“, richtet er den Blick nach oben. „Die neue Anlage ist ebenfalls wieder im Dachboden, nur ist diese elektronisch und temperaturunabhängig“, ist er froh.

Die Glocke läutet jetzt wieder bei den regelmäßigen Gottesdiensten, wenn jemand aus dem Dorf verstorben ist, bei Maiandachten oder wenn Wallfahrten vorbeiziehen. „Unsere Kapelle wird sehr gut genutzt. Hier fanden auch schon Silber- und Goldene Hochzeiten statt. Das ist schon etwas ganz Besonderes. Seit unser Pfarrvikar Dominik Syga da ist, findet einmal im Monat, meist am zweiten Dienstag im Monat, ein Gottesdienst statt. “ Nun steht noch der schadhafte Glockenturm an, an dem die Holzlamellen ausgewechselt und der herunterhängende Schiefer ausgebessert werden muss.

Einen kleinen Teil der Kosten hat die Stadt Waischenfeld und das Erzbistum Bamberg bezuschusst. Hierzu Bürgermeister Thomas Thiem: „Die Siegritzberger Kapelle ist hier der Dorfmittelpunkt und sehr lebendig und an den Gottesdiensten gut besucht.“ Dem 110 Seelenort ist der Bestand und Erhalt der ortsansässigen Einrichtungen sehr wichtig.

„Am geplanten Einweihungstag wird bei einem Festkommers auch die großzügige Spende des Breitenlesauer Gesangvereins und des Stammtischs für den renovierungsbedürftigen Kinderspielplatz übergeben“, verrät Gerhard Richter, der seit 36 Jahren die Kassenverwaltung der Kapelle innehat. Der Siegritzberger Landwirt und Verkaufsberater im Außendienst lobt dabei das große Engagement der Ortsbewohner, die Kuchen und Torten backen wollen, um die Auslagen der Kapellenrenovierung zu schmälern.

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